Mittwoch, 28. Januar 2009

ABGABE

Somit geht das Semester dem Ende zu. Aspirin C hat mir eben noch eine gute halbe Stunde Zeit eingeräumt um die letzten Korrekturen an meinem Artikel vorzunehmen. Wenn ich es jetzt noch schaffe meinen Internetzugang davon zu überzeugen, das pdf hochzuladen, wäre das spitzenmäßig...
Falls nicht, stelle ich den Artikel auf meine bald entstehende Website, zu finden unter:

http://www.diemirli.at/Gobineau/BAUER_ArthurdeGobineau.pdf

> Feedback gerne willkommen!

Bitte um etwas Geduld mit dem Download. Die Datei hat zwar (nur) 2 MB, aber bei mir macht's Probleme ... falls es nicht funktioniert, mail ich's auch gerne. Bitte um kurze Info unter diemirli(at)gmx.at.

In diesem Sinne, wünsche ich eine angenehme vorlesungsfreie Zeit!
Maria Bauer

Sonntag, 11. Januar 2009

Die Form der Arbeit

Nachdem ich mich nun seit Wochen mit der Biographie und den Werken von Arthur de Gobineau herumgeschlagen, fleißig exzerpiert habe, hadere ich immer stärker mit dem Thema. Die Bücher sind alle sehr bewundernd geschrieben, was mich an deren Aussagekraft zweifeln lässt.
In meinem persönlichen Gespräch hatte ich mich für die Form eines wissenschaftlichen Aufsatzes entschieden. Je mehr ich bei meiner Arbeit in die Tiefe gehe, desto mehr stelle ich fest, dass mir das Material in diese Richtung nicht besonders gut gefällt. Vielmehr tendiere ich dazu mich auf die Abfassung eines wissenschaftsjournalistischen Artikels vorzubereiten. Da ich bislang meine Texte in Exzerptform vorliegen habe, stellt eine Änderung in diese Form keinen Mehraufwand dar.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Joseph Arthur de Gobineau. Zwischen Rassentheorie und Rassismus.

Soweit mal ein Bild vom Fortschritt der Arbeit. Ich weiß, dass dies zum Lesen etwas schwierig sein wird, aber ich finde es nicht ziel führend diese Teile in dem Status in Text zu verwandeln, deshalb habe ich die exzerpt-artige Version gewählt. Sie hilft mir & gibt einen Überblick über den Fortschritt der Arbeit.

Joseph Arthur de Gobineau. Zwischen Rassentheorie und Rassismus.

1. Joseph Arthur de Gobineau
1.1. Biographie – Lebensdaten
Biographische Übersicht habe ich schon erstellt, allerdings mit Bleistift auf Papier, deshalb kann ich sie hier nicht online stellen.
Meine Notizen beschäftigen sich derzeit mit der Biographie von Kretzer, aus dem Jahr 1902. Leider hat dieses Buch einen trüben Beigeschmack: es geht sehr in Richtung nationalsozialistischer Denkweise und der Autor hat einen sehr verherrlichenden Schreibstil, weshalb ich die Eckdaten noch mit anderen Büchern gegen checken will. Leider war meine zweite Wahl (Scheemann, 1910) nicht ausführlicher, weshalb ich nun die Gesamtbiographie von Scheemann über Gobineau ausgeborgt habe und mich in den nächsten Tagen durch die beiden Bände wühlen werde.

1.2. Lebensumfeld (Aristokrat)
auch hierzu liegen die Bücher kurz überflogen bei mir auf dem Schreibtisch...

1.3. Studien- und Forschungsschwerpunkte (Belletristik, Reiseberichte, Rassentheorie)
1.3.1. Literatur
1.3.1.1. Poesie

Gedichte:
Jugend
Les cousins d’Isis
Les adieux de Don Juan

Romane
Jugend
Ternove (eventuell falsch überliefert, eigentlich: Voyage à Terre Neuve9
Le prisonnier chanceux.
Les adventures de Nicolas Belavoir.
Alexandre le Macédonien. Tragédie en cinq actes.

Wissenschaft
Essai sur l’inégalité des races humaines. 1853 (Band 1+2), 1855 (Band 3+4), 2. Auflage: 1884 (zwei Bände)
1898-1901: Versuch über die Ungleichheit der Menschantracen. Vom Grafen Gobineau. Deutsche Ausgabe von Ludwig Schemann. Vier Bände. Stuttgart, Fr. Frommann. 1898 – 1901
Untersuchung über verschiedene Aueßerungen des sporadischen Lebens. Vom Grafen Gobineau. Drei Teile. In Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik. 1868, 52. und 53. Band.



1.3.1.2. Wissenschaftliche Werke
Reiseberichte, Rassentheorie
1.3.2. Plastik



1.4. Werke (nach Schwerpunkten)
denke diesen Punkt werde ich rausnehmen >> die Werke stehen schon unter 1.3.

2. Rassismus
2.1. Definition(en)
ich werde hier nur einen kurzen Exkurs machen, weil dieser Teil sonst den Rahmen der Seminararbeit sprengen würde. Ich möchte nur kurz auf meine Basisdefinitionen zu Rassismus eingehen um danach auf die zentrale Fragestellung ‚Gobineau – zwischen Rassentheorie und Rassismus eingehen zu können.


3. Gobineau’s „Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen

drei Hauptquellen aus denen der Aufmerksamkeit würdigsten geschichtlichen Phänomene entspringen:
1. Individuum: die Wirksamkeit des Menschen für sich genommen, wie sich in den Erfindungen des Geistes und im Spiele die Leidenschaft äußert.
2. Einrichtung politischer Zentren > Volk > eigener Wille, Leidenschaften, Geist. Ein Volk als Ganzes genommen ist in zahlreichen Funktionen wie ein einziges Wesen. Braucht Mann an der Spitze.
3. Offenbarungsform einer gegebenen Art gesellschaftlichen Daseins
zusätzlich Tatsache der gegenseitigen Durchdringung der Gesellschaften > allgemeine Linien der Arbeit für die Geschichtswissenschaft
Pkt 3 = Rasse? Gegenseitige Durchdringung = Rassenvermischung? Veschwindet ein Volk wenn es von einem anderen besiegt wird? Grenzen gelöscht?

Nicht die Form der staatlichen Verbindung gibt einer Masse ihr geistiges Leben, schafft ihren willen, verleiht Stil > besiegt Völker haben all dieses ohne Grenzen.

3.1. Definitionen
Zivilisation, Gesellschaft, Degeneration,
(kap 1-4, 6, 8, 9, 7, )
3.2. Unterschiede der Rassen (was ist die Basis dafür) (5, 10, 11)

3.2.1. leibliche Unterschiede (Kraft & Schönheit) (12)

gemeinsamer Ursprung, woher kommen die unterschiede, wenn alle das selbe durchgemacht haben?

Ausprägung der Menschen in drei Rassen: weiße, schwarze, gelbe; es ist nicht gerade die Fleischfarbe, die den Unterschied ausmacht; Körperanlage wichtiger > G. wollte keine eigene Terminologie, deshalb Bedienung der schon bekannten Unterscheidung durch Hautfarben > nicht unbedingt gut, aber weniger mangelhaft als andere, ziemlich harmlos > Vorzug vor Bezeichnungen aus Geographie, Geschichte
WEISSE: kaukasische, femitische, japyetidische
SCHWARZE: hamiten
GELBE: altaischen, mongolisch, finnisch, tatarisch
>> 3 Urbestandteile der Menschheit.
Kritik an Blumenbach (28), Prichard (7) > führen Bastarde ebenso auf
Jede Hauptgruppe > unterschiedliche Familien, mehrere Ausprägungen,
Stammesreinheit: Ähnlichkeit der Gesichter, Formen der Leibesbeschaffenheit, Gebärden, Haltung > je freier ein Volk von Vermischung ist, desto mehr hätten alle gemeinsame Ähnlichkeiten.
Mischungen der Stämme in einer Rasse > Tertiärtypen, Unterart, entsteht durch zahlreiche, häufige Vermischung zweier Hauptrasse. Erst durch zahlreiche Mischlinge entsteht diese Tertiärrasse.
Weisse = auserlesene Rasse, zivilisatorische Neigung trieb sie beständig in die Vermischung mit den anderen Völkern,
Gelbe & Schwarze in Tertiärzustand keine Geschichte > Wilde.
Mischung zwischen Hauptrasse: Quarternärrasse: mehr oder minder vollkommene Ausprägung von Merkmalen und Zügen, erinnern an seine zweifache Abstammung.
Mischung von Qarternärrassen > Mischung nur noch schwer in richtiger Verteilung stattfindend, ursprüngliche Merkmale stark abgeschwächt, verschwinden in Drucheinander > neues Kennzeichen des Produktes.
>> Rassenwirrwarr.
Schönheit: Weiße an Schönheit nicht einzuholen. Hoher Wuchs, edles Ebenmaß, Regelmäßigkeit > Stufenreihe, am nächsten Perser, Inder > am wenigsten mit Schwarzen vermischt.
> weiter entfernt, Unebenheiten in den Formen und Zügen, Fehler in den Verhältnissen, schließlich außerordentliche Hässlichkeiten
andere Völker können sich nur nähern, aber nicht erreichen: Schönheit ist vernunftmäßig zu erklären > dauernde, unaustilgbare Ungleichheit.
Kräfte: Völker als Masse > Aushalten von Strapazen, Überlegenheit in moralischer Zucht und kriegerischem Sinn.

3.2.2 geistige Unterschiede (13, 14)
Abstoßung unterschiedlicher Zivilisationen, Mischlingsrassen > Mischlingszivilisationen
Schönste Leistung: Zivilisation.
Um Verschiedenheit festzustellen, wichtig die stärkste Form von Dummheit des Menschen zu kennen.
Nachrichten über Stämme von ersten Eindruck des Autors abhängig & muss in Relation gesetzt werden.
Gleichheit & Vervollkommnungsfähigkeit der Gattung möglich? Nein.
Erben von Wissen und Erfahrung unserer Vorfahren; WIR gehen Dinge anders an als andere zivilisierten Völker (Griechenland, Amerika, Indien, Ägypten)
Keine wirklichen Fortschritte der geistigen Eroberungen der Menschen, nicht die Errungenschaften der alten Kulturen übernommen & weiterentwickelt, viel verloren
Kein verändertes Denken in politischen Theorien, aktuelle Regierungsformen (Monarchie, Aristokratie) in allen Zeiten schon bekannt > keine neuen Errungenschaften. Fortschritt durch Abschaffung von Krieg als Rechtsmittel? Keine langfristige Prognose, aktuelle Zivilisation weniger als 50 Jahre ohne Krieg.
Instinkt der Tiere macht glücklicher als Vernunft? Weniger Drangsalen ausgesetzt, irdisches Wohlbefinden: wir haben den Tieren nichts voraus.
Mensch lernt in geistiger & sittlicher Beziehung nur wenn er in physischer verliert, in dem Maße in dem er lernt verlernt er auch wieder.
Zivilisation: rettet Buchdruck, Dampfmaschine u Schießpulver sie?
Bücher > wie viele alte Bücher werden noch erinnert, gelesen? Schweigen der Bibliotheken. Bücher können Zivilisation nicht retten, wenn nicht Hand und kopf mittun.
Schießpulver: zweifelhaft, ob wilde Völker sie jemals mit höherem Zweck als nur Zerstörung sehen.
Dampfkraft: wichtiges Mittel, materielles Wohlbefinden = nur äußerliches Merkmal

Geist = verantwortlich für Fortbestand & Erinnerung von Innovationen,
Menschheit ist nicht ins Unendliche vervollkommnungsfähig.

Aussage jeder Neger ist ein Dummkopf > keine Zustimmung, müsste heißen jeder Europäer ist gescheit > Paradoxon, keine Annäherung...
Annerkennung, dass einzelne Schwarze genauso zu außergewöhnlich guten Leistungen fähig sein können, bevor ihm jemand einen Beweis liefern (muss). Sieht Gesamtbevölkerung, nicht Individuum >> Vergleich von Menschengruppen nicht von Menschen.
>> Reihe einander untergeordneter Klassen – Grad der Intelligenz = Höhengrad.
Rangordnung erfolgt aufgrund zweier gewichtiger Tatsachen: Schönheit (annähernde Ähnlichkeit der hauptsächlichen körperlichen Merkmale) > welche durch Vermischung entschwinden; & Sprache

3.2.3 sprachliche Unterschiede (15)

3.3 Überlegenheit der weißen Rasse, Eigentümlichkeiten der drei großen Rassen. (16)


4. Gobineau’s „Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen“ – zwischen Rassentheorie und Rassismus

die Conclusio quasi ... kann ich erst ziehen, wenn Teil 3 ausgearbeitet ist


5. Stimmen zu Gobineau „Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen“
5.1. zu Lebzeiten (habe ich noch nichts gefunden)
5.2. Ende 19. Jhd./Beginn d. 20. Jhd. (kurz nach seinem Tod)
Gobineau-Vereinigung, Scheemann, Ludwig, Young, Kretzer
Teilweise schon eingelesen, der Text muss halt noch geschrieben werden...

5.3. Zweiter Weltkrieg
Scheemann, Bertha
5.4. aktuell (fehlen mir noch Infos)

6 Zusammenfassende Betrachtungen

Mittwoch, 10. Dezember 2008

zur Entwicklung der Arbeit selbst

Mir scheint, die Zeit vergeht schneller als ich schreiben und lesen kann.
Aufgrund zahlreicher anderer beruflicher und studentischer Aufgaben sowie meiner (heuer) katastrophalen gesundheitlichen Verfassung komme ich nicht so schnell voran, wie ich es möchte und der Zeitplan es vorsieht. Ich kann deshalb noch keine erste Version veröffentlichen, da diese erst im Entstehen ist.
Das Lesen der Texte nimmt so viel Zeit in Anspruch, da viele in Fraktur gedruckt sind bzw. viele französisch-lastig sind. Leider sind meine Kenntnisse in dieser Sprache im Laufe der letzten Jahre drastisch verloren gegangen.
Ich hoffe möglichst bald das Zeit-Raum-Kontinuum sprengen zu können um den Zeitplan annähern einzuholen.
In diesem Sinne, bis morgen

Buchrezension

Gobineau und der Rassismus. Eine Kritik der anthropologischen Geschichtstheorie von E. J. Young. Archiv für Vergleichende Kulturwissenschaft. Band 4 herausgegeben von Anton Hilckman. Meisenheim am Glan. Verlag Anton Hain, 1968. 346 Seiten. 4 Teile.

Zentrale Rolle im vorliegenden Buch stellt die Geschichtstheorie von A. Gobineau dar. Young versucht die anthropologisch-rassenbiologische Geschichtsauffassung Gobineaus und ihre Stellung in Gesamtbild der geschichtsphilosophischen Systeme abzugrenzen und einzuordnen. In der Einleitung wird allgemein auf die Entwicklung dieser Geschichtsauslegung eingegangen sowie unterschiedliche Zugangsweisen abgesteckt.

Der Hauptteil des Buches ist in zwei Bereiche gegliedert. Teil B befasst sich mit der Rasse in der Geschichtsschreibung Frankreichs. Hinführend geht der Autor erst auf den Begriff „Rasse“ („race“) ein und zeigt die anfänglichen Schwierigkeiten der Verwendung dessen im 17. und 18. Jahrhundert. Im weiteren Verlauf wird der Rassebegriff in einzelnen Werken vor Veröffentlichung von Gobineaus’ Rassentheorie untersucht (Chauteaubriand, Augustin Thierry, Amédée Thierry, Capefigue, A.M. Ampère, J.J. Ampère, Guizot, Mignet, Thiers, Michelet, Martin, Durjuy, Guérard, Gérard, Littré, Montalembert).
Nachdem die Vorläufer diskutiert sind, folgt eine intensive Analyse der „ersten universalen Geschichtstheorie auf rein anthropologisch-rassenbiologischer Grundlage“. Young zeigt mögliche direkte und indirekte Verbindungen und eventuelle persönliche Zusammentreffen von Gobineau mit seinen Vorläufern auf, analysiert zentrale Aussagen des Essais, fasst diese schließlich zusammen und unterzieht sie einer intensiven Kritik. Des Weiteren geht er auf die Schreibtätigkeit Gobineaus als Dichter ein, setzt sein Werk in Zusammenhang mit der Kritik seiner Zeitgenossen und zeigt seinen Status in der Gesellschaft auf. Young arbeitet klar die nicht-antisemitische Stellung Gobineaus heraus.
Im Anschluss untersucht der Autor die Geschichtsschreibung nach der Veröffentlichung des Essais. Die einzelnen Werke werden auf implizierte rassenbiologische Statements geprüft und in Beziehung zu Gobineaus Aussagen gebracht. Der Einfluss des Werkes auf die vorgestellten Autoren wird genau betrachtet. Untersuchte Geschichtsschreiber sind: Renan, Taine, de Coulanges, Belloguet, Boisjoslin, Burnouf, Jubainville, Letourneau, Finot, de Tourville, Xénopol, de Leusse und de Lapouge.

Zweites Hauptthema des Buches ist Gobineaus’ Verbindung zu Deutschland. In seinem Essai streicht Gobineau sehr stark die Überlegenheit des Ariers vor allen anderen Rassen heraus. Diese Theorie wurde nicht nur in Nazideutschland übernommen.
Young zeigt diese Verbindung durch einen groben Umriss der ersten Begegnungen mit Richard Wagner auf. Diese ermöglichte Gobineau eine Verbindung zum Bayreuther Kreis und somit Veröffentlichung in den Bayreuther Blättern. Nach Gobineaus’ und Wagner’s Tod wäre die Idee des Essais beinahe in Vergessenheit geraten, wenn sich nicht Ludwig Schemann dieser angenommen hätte. Young zeigt die Auseinandersetzung Schemanns, welche später zur Gründung der Gobinau-Gesellschaft führte.
Weiters beschreibt der Autor das Verhältnis von Gobineau und Nietzsche, welches niemals als persönliches festgemacht werden konnte, sowie seinen Einfluss auf Ammon, Woltmann, Schallmeyer. Young wendet sich dann Hitler, Rosenberg und Günther zu und untersucht den Stellenwert der Rasse in der nationalsozialistischen Geschichtsauffassung. Der Autor versucht den Konnex deren Theorien zu Gobineau herzustellen. Er versucht herauszufiltern, in wie fern Gobinau für den Rassenwahn im Nationalsozialismus mitverantwortlich gemacht werden kann.

Im vierten Teil des Buches „Zusammenfassung und Schluss“ stellt Young noch einmal kritisch die zentralen Elemente seiner Arbeit zusammen: Rassencharakter und Geschichte, die wissenschaftliche Fragwürdigkeit der anthropologischen Geschichtstheorie, Begründung des Kulturunterganges, Folgen der Rassenmischung, Rasse & Nation, Rasse & Politik, Wissenschaftlichkeit von Gobineaus’ Rassentheorie, deren sozialer Ursprung und Folgen, Verhältnis von rassenbiologischer Geschichtsauffassung und Rassismus und letztendlich der Verantwortung Gobineaus.
Youngs Fazit ist, dass Gobineau nicht gänzlich von einer Verantwortlichkeit für die späteren Entwicklungen enthoben werden kann; es kann ihm jedoch kein nationalistischer Rassegedanke zugesprochen werden. Somit stellt Gobineau „nur“ die Basis für spätere national(sozial)istisches Gedankengut dar.

Das Buch spannt einen breiten Bogen über Geschichtsauffassungen rund um Gobineau. Basis, Entwicklung und Folgen werden gut angestoßen. Es ist als Basislektüre für das Themengebiet Gobineau bestens geeignet. Das Lesen ist allerdings etwas schwierig, da Young sehr häufig aus französischen Originaltexten zitiert ohne Übersetzungen zur Verfügung zu stellen. Ich würde deshalb dieses Buch nur der französischen Sprache fähigen Lesern empfehlen. Leider sind in dieser Ausgabe einige Angaben im Inhaltsverzeichnis falsch, was die exakte Auffinden von Kapiteln erschwert.

Mittwoch, 26. November 2008

Gliederung ... ein Versuch

Joseph Arthur de Gobineau. Zwischen Rassentheorie und Rassismus.

1. Joseph Arthur de Gobineau
1.1. Biographie – Lebensdaten
1.2. Lebensumfeld (Aristokrat)
1.3. Studien- und Forschungsschwerpunkte (Belletristik, Reiseberichte, Rassentheorie)
1.4. Werke (nach Schwerpunkten)

2. Rassismus
2.1. Definition(en)
da fehlt noch viel...

3. Rassentheorie nach Gobineau
3.1. Definitionen (Band 1 d. Essai)
3.2. Unterscheidung in Hauptrassen
3.3. Rassenvermischung und Degeneration


4. Gobineau’s „Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen“ – zwischen Rassentheorie und Rassismus
ja, im zentralen Bereich fehlen mir noch viele Informationen ... Bücher kommen

5. Stimmen zu Gobineau „Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen“
5.1. zu Lebzeiten (habe ich noch nichts gefunden)
5.2. Ende 19. Jhd./Beginn d. 20. Jhd. (kurz nach seinem Tod)
Gobineau-Vereinigung, Scheemann, Ludwig, Young, Kretzer
5.3. Zweiter Weltkrieg
Scheemann, Bertha
5.4. aktuell (fehlen mir noch Infos)

6 Zusammenfassende Betrachtungen

Sonntag, 23. November 2008

Graf Joseph Arthur de Gobineau

Graf Joseph Arthur de Gobineau
französischer Diplomat und Schriftsteller, geboren 14. 7. 1816 in Ville d’Avray bei Paris, verstorben 13. 10. 1882 in Turin.
Studium in Frankreich und der Schweiz, unter Napoleon III für den französischen Diplomatischen Korps unterwegs, zahlreiche Reisen (Persien, USA, Europa)
Pessimistische Geschichtsphilosophie: „Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen“, gründet ausschließlich auf dem Begriff der Rasse. Nur die weiße Rasse ist für ihn kulturfähig, die Arier sind deren wertvollste Ausprägung. Ihm wird starke Wirkung auf R. Wagner, F. Nietzsche, H. S. Chamberlain und auf den Nationalsozialismus zugeschrieben.
Gobineau schrieb auch Belletristik – mit Erfolg. (La Renaissance & Les Pléiades).

WERKE - auszugsweise
Adélaide
Les Cyclades
Le dépêches diplomatiques du Comte de Gobineau en Perse
Deux études sur la Grèce moderne
Essai sur l’inegalité des races humaines 1-4
Nicolas Belavoir
Oeuvres 1-3
Les Pléiades
Les Races et la vie des peuples
La Renaissance
Souvenirs de voyage
Trois ans en Asie
Voyage à Terre-Neuve
Deux études sur la Grèce moderne
Pauline Borghese


Literatur über Gobineau
PLATZHOFF, Eduard: Joseph Arthur Graf von Gobineau: Sein Leben und sein Werk. 1902
KRETZER, Eugen: Männer der Zeit. Band XI. Joseph Arthur Graf von Gobineau. 1902
EULENBURG-HERTEFELD, Philipp Fürst zu: Eine Erinnerung an Graf Arthur Gobineau.
WAGNER, Cosima: Graf Arthur Gobineau. Ein Erinnerungsbild aus Wahrfried. 1907
SCHEMANN, Ludwig: Graf Arthur Gobineau. 1916
TREY, Oliver: Die Rassentheorie des Grafen Joseph Arthur de Gobineau – Eine Analyse des ‚Essais’, seiner Vorläufer und seiner Folgen. Diplomarbeit. Universität Mannheim. 2007 > über GRIN / Amazon bestell/downloadbar > nicht über UB Mannheim ...

Literaturauswahl Rassismus:
MOSSE, Georget: Die Geschichte des Rassismus in Europa. 2006
FREDRICKSON, George M.: Rassismus. Ein historischer Abriss. 2004
HUND, Wulf: Rassismus. Die soziale Konstruktion natürlicher Ungleichheit.
ZERGER, Johannes: Was ist Rassismus. Eine Einführung. 1997

Status quo

Bücher, Bücher, Bücher ... das Lesen ist ziemlich anstrengend, denn zentrale Werke sind in Fraktur geschrieben, das hat durchaus Vorteile, denn Fraktur ist eine Schrift mit sehr vielen Serifen und da werden beim Lesen die Augen nicht so schnell müde.
Ich habe es bislang noch nicht in die Bibliothek geschafft um in einer biographischen Enzyklopädie nach Arthur von Gobineau zu suchen. Leider bietet die Online-Datenbank der UB keine weiteren Daten, sondern nur Lebensdaten & Literaturliste. Deshalb hier folgend einmal das grobe Ergebnis meiner Internetrecherche (hauptsächlich www.wissen.de, www.frankreich-experte.de, www.wikipedia.org). Diese Angaben werde ich im Laufe der Woche in der UB hoffentlich verifizieren können, danach gibt es dann die korrigierte Version.
Ich habe mich bereits für ein Buch zur Rezession entschieden. E.J. YOUNG: Gobineau und der Rassismus. Ich habe bei Kretzer und Trey schon darüber gelesen & denke mir dass es das Geeignetste ist. Wenn alles gut läuft, bekomme ich es mit Ende der Woche, den es ist natürlich ausgeliehen ... so wie auch zahlreiche andere Bücher, in die ich gerne mal rein gelesen hätte.
Im Zuge einer meiner Online-Suchaktionen habe ich eine Diplomarbeit von der Universität Mannheim gefunden. Leider ist diese nirgends entlehnbar und 60 EUR werde ich nicht dafür bezahlen. Trotzdem konnte ich mich dort ein bisschen einlesen, da einige Seiten online zu finden sind. Diese Arbeit hat mir sehr geholfen mich etwas stärker zu strukturieren.
Mein nächster Schritt ist die Erstellung der Gliederung meiner Arbeit. Ich habe schon damit angefangen, aber es ist noch zu früh sie zu posten. Es müssen noch einige Lücken gefüllt werden.
Ich habe mich schon auf einen Titel festgelegt. Joseph Arthur de Gobineau. Zwischen Rassentheorie und Rassismus.
Ich werde meine kleine Zusammenfassung als eigener Post online stellen, damit sie von meinen persönlichen Gedanken abgetrennt stehen kann.

Dienstag, 11. November 2008

Was macht einen wissenschaftlichen Aufsatz aus?

Obwohl es schon etwas spät ist, doch noch meine Reflexion zum Aufbau eines wissenschaftlichen Aufsatzes oder besser der Analyseversuch des Aufsatzes von Prof. Schmale: „Die Europäizität Ostmitteleuropas“.
Im Gegensatz zum Essay können an den wissenschaftlichen Aufsatz hohe Ansprüche an wissenschaftliche Fundierung und Quellenangaben gestellt werden. Der/die AutorIn ist angehalten ihre Quellen offen zu legen. Wie in einer wissenschaftlichen Arbeit ist es sinnvoll auf Originalquellen zu verweisen.
Während der Essay eine Art Erzählform darstellt, der relativ unstrukturiert sein kann, folgt der wissenschaftliche Aufsatz einer klaren Gliederung. In Prof. Schmale’s Aufsatz ist dies klar erkenntlich, die Gliederung wird durch eine Nummerierung unterstützt. Die Hinführung zum Thema wird in Kapitel 1 „Ins and Outs“ durch eine einleitende Geschichte erfüllt. Auch seine Motivation zum Schreiben des Textes sowie die Zielgruppe werden hier bzw. in den Fußnoten dazu klar abgesteckt.
Gefolgt ist diese Einleitung durch einen Definitionsteil in welchem Schmale zum einen seine Position in der Debatte festlegt, zum anderen seine zentralen Begriffe definiert. In Kapitel 3 wird der/die LeserIn zum Model der Zeitschichten hingeführt und zum Weiterdenken vergangener bzw. andauernder Kommunikationsrichtungen animiert.
Schwer habe ich mich persönlich mit Kapitel 4 getan. Hier geht es sehr tief ins Thema, wofür ich wohl mehr Vorkenntnisse benötige. Ich würde dieses Kapitel als zentralen Diskussionsteil des Aufsatzes sehen. Diskussionsgrundlage ist meines Erachtens auch die Aufgabe eines wissenschaftlichen Aufsatzes, der in einer Zeitschrift publiziert wird. Darauf aufbauend kann ein fruchtbarer wissenschaftlicher Diskurs stattfinden.
Im letzen Kapitel zieht Schmale sein persönliches Fazit. Er fügt eben diesem Titel ein Fragezeichen an, welches wohl zu weiterer Diskussion anregen soll. Wie er anfangs klar macht, befindet er sich selbst bezüglich dieser Thematik noch in einem Denkprozess, somit ist es für ihn vielleicht zu früh schon ein Fazit zu ziehen. Sehr klar fasst er trotzdem seinen Standpunkt zusammen und beendet seinen Aufsatz mit einer neuen Fragestellung.
Wie es für wissenschaftliche Aufsätze wohl mittlerweile Standard ist, endet er mit eine englischsprachigen Summary.

Montag, 10. November 2008

Ein genauerer Blick ins Themengebiet

Die Anregungen der letzten Woche und der Zugang mancher KollegInnen hat mich dazu gebracht viel über mein potentielles Thema nachzudenken. Ich hatte in meinem letzten Eintrag noch versucht mit auf die Definition des Begriffes Rasse zu stürzen. Nun war mir durchaus klar, dass das ein sehr weites Spektrum offen lässt und ehe mich da jetzt in eine Einschränkung verlaufe, bewege ich mich von dem Grobthema etwas weiter. Um näher an meiner Quelle zu bleiben, habe ich versucht mich mit der Person Arthur Graf Gobineau auseinander zu setzen.
Leider verschwört sich die Bibliothek der Universität Wien gegen mich seit ich studiere; denn immer wenn ich den Onlinekatalog durchsuchen will, ist gerade Back-up time. Deshalb habe ich erstmal auf andere Katalogsuchmaschinen zurückgegriffen und einige Bücher über Gobineau gefunden, welche zumindest in der ONB zu finden sind.
Grundsätzlich möchte ich schon beim Definitionsthema bleiben, meine Breite werde ich allerdings einschränken.
Ich würde gerne meinen zentralen Fokus auf die Problematik Gobineau - Zwischen Rassentheorie und Rassismus legen. Im Besonderen möchte ich mir Sekundärliteratur über Gobineau sowie sein Werk, Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen ansehen um Maßstäbe für seine zentral verwendeten Begriffe „Schönheit“, „Intelligenz“ und „Kraft“ festzumachen.
Weiters habe ich jede Menge spannende Buchtitel zum Thema Rassismus, Rassismusforschung und Begrifflichkeiten gefunden. Bevor ich mich aber weiter vertiefe würde ich gerne mein Thema fixieren, womit ich mich noch immer etwas schwer tue.
Somit werde ich es wohl nicht schaffen, bis Mittwoch eine Gliederung für meine Arbeit zu finden, ich bleibe aber dran & versuche einen Forschungsstand zu ermitteln.

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